Stadtwirtschaft zeigte, was sie drauf und drin hat. Ende der Bauarbeiten steht bevor. Was für ein Wimmeln und Wuseln! Am 9. und 10. August präsentierten sich erstmals die Nutzer: innen der Stadtwirtschaft bei ihrem gemeinsamen Hoffest, zugleich wichtiger Höhepunkt im Makers, Business & Arts-Programm der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025, das gemeinsam mit dem ASA-FF e.V. die Veranstaltung organisiert hatte. Im Mittelpunkt des fröhlichen Treibens standen insbesondere am Sonntag die aktuellen und zum Teil auch künftigen Mietparteien in der Stadtwirtschaft. So luden die Stadtfabrikanten Chemnitz in ihre Mitmachwerkstatt, das Fab Lab, Chemnitz ein. Ilja Kogan, Kustos des Naturkundemuseums Chemnitz, erläuterte, wie im Steinlabor des Museums in der Stadtwirtschaft die fossilen Funde aus dem Versteinerten Wald von Chemnitz katalogisiert, getrocknet und bearbeitet werden. Die Schreib- und Druckwerkstatt des Erika e.V. lud Jung und Alt zur kreativen Beschäftigung ein, der Off-Road-Club Hilmersdorf e.V. hatte einen Lauf- und Fahrrad-Parcours für den Nachwuchs aufgebaut, im Foyer war die von Kunstvermittlerin Marina Klavina kuratierte Ausstellung „Wandel gestalten“ mit künstlerischen Positionen über die Transformation von Industriestädten zu sehen und der Subbotnik e.V. präsentierte die Arbeit der Chemnitzer Materialinitiative Zeux.

 

Fotos: Peter Rossner / Chemnitz 2025

 

Auch das Geschehen auf der Bühne im Kreativhof wurde von den Akteur :innen der Stadtwirtschaft bestimmt: Grafikerin Stephanie Brittnacher begleitete mit Live-Illustrationen eine Buchlesung, Gestalterin Kati Hollstein unterstützte ihre Kollegin Jens Ausderwäsche musikalisch und die Freizeitband C-Sounds ThoaSt+ wartete mit Klassikern der Rock’n’Roll-Geschichte auf. Die Gründungsgarage des ASA-FF schließlich diskutierte im Veranstaltungssaal über die Herausforderungen für gründungswillige Frauen. Zum Beginn des Hoffestes hatten Oberbürgermeister Sven Schulze und der scheidende Baubürgermeister Michael Stötzer die Veranstaltung eröffnet und die Stadtwirtschaft offiziell an die Nutzer :innen und die Bevölkerung in der Nachbarschaft übergeben – denn diese soll die Fläche aktiv er- und beleben, etwa beim Urban Gardening, im Sandkasten, an der Mini-Boulderwand oder an den Outdoor-Arbeitsplätzen. Wie groß das Interesse an der Stadtwirtschaft ist, zeigte nicht nur der ganztägige Besucherandrang, sondern auch die Beteiligung an den fünf absolvierten Führungen über das Areal.

 

Fotos: Peter Rossner / Chemnitz 2025

 

In den kommenden Wochen gibt es eine Reihe von weiteren Veranstaltungen in der Stadtwirtschaft. So beteiligt sich das Team erstmals am bundesweiten Filmfest der Generationen: Im Veranstaltungssaal finden zwei eintrittsfreie Filmveranstaltungen durchgeführt – am 21. Oktober, 14 Uhr sind Kinder und Jugendliche zu „Max und die wilde 7“ eingeladen, am 13. November, 18 Uhr kann man die britische Tragikomödie „Supernova“ schauen. Daneben werden auch weitere Ausstellungen in der Stadtwirtschaft präsentiert, unter anderem im November eine Schau über das Schicksal von Familienunternehmen in Ostdeutschland zwischen 1945 und heute. Parallel dazu schreiten die Bauarbeiten voran. So wird derzeit noch am Kreativhof und an den Dachgeschoss-Ateliers in Haus B gearbeitet. Zudem entstehen in mehreren Beteiligungsformaten noch gestaltete Fassaden und Fleximöbel – und die Gartenflächen in der Stadtwirtschaft werden für den Start des Urban Gardenings ab Frühjahr 2026 vorbereitet.