Kürzungen in der Jugend- & Kulturarbeit – 5 % weniger
Ein Beitrag von der Bürgerplattform Mitte-West Koordinatorin Antje Richter (KaSch-Ausgabe 5/2025):
Sie erinnern sich an unsere erste KaSch-Ausgabe in 2025? Sie trug den Titel „Chemnitz zwischen Kulturhauptstadt und Rotstift“. Mit beschlossenem städtischen Doppelhaushalt hat sich die große öffentliche Aufregung zwar gelegt, 5% Budgetkürzungen lasten aber dennoch auf vielen Vereinen, Initiativen und Einrichtungen, die durch die Stadt Chemnitz gefördert werden. So meldete der Verein AGIUA e.V., dass zusätzliche Schließtage die Konsequenz für drei ihrer Projekte der Migrations- und Jugendarbeit sind. Auch andere Jugend- und Kultureinrichtungen berichten von eingeschränkten Öffnungszeiten und unbezahlter Mehrarbeit ihrer Angestellten. 5% lasten dort, wo das Budget bereits knapp ist, besonders schwer.
Aus diesem Grund haben sich Chemnitzer Kultur- und Jugendeinrichtungen im Bündnis „Allianz für Substanz – Für den Erhalt einer vielfältigen Zivilgesellschaft“ zusammengeschlossen. Gemeinsam möchten sie eine Debatte anregen und mit Politik ins Gespräch gehen: Welche Konsequenzen haben die aktuellen Sparzwänge? Wo sind Kürzungen vertretbar? Denn: Was einmal weg ist, kommt nicht wieder.
Auch die Bürgerplattform Chemnitz Mitte-West hat sich dem Bündnis angeschlossen. Die brisante finanzielle Lage der Stadt Chemnitz führt zur Absenkung des Bürgerbudgets ab dem Jahr 2026 von aktuell 1,61€ auf 1,00€ je Einwohner/in. Deutlich weniger Stadtteilprojekte werden folglich in der Zukunft über das Bürgerbudget gefördert werden können. Nochmals zusätzliche 5% weniger, würden auch hier zukünftig besonders schwer lasten. So waren aktuell ca. 50 Mio. € einzusparen, zukünftig erwartet Chemnitz mit ca. 100 Mio. € eine noch viel größere Finanzlücke, die zu schließen ist. Diese Last wird zukünftig Jugend-und Kultureinrichtungen an ihre Grenzen oder gar zum Sterben bringen.
Antje Richter

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