“Eastern Loves” / “Amores de Leste”
Zietenstraße 32
09130 Chemnitz
Eine Aufführung der Dokumentartheater-Gruppe „Hotel Europa“ über das Leben
portugiesischer Antifaschisten und Freiheitskämpfer aus ehemaligen Kolonien
wie Angola, Mosambik, Guinea-Bissau und Kap Verde.
Zwischen 1930 und 1974 herrschte in Portugal die autoritäre Diktatur des
sogenannten „Neuen Staates“ unter António de Oliveira Salazar. Portugal beharrte
damals auf seine imperiale Kolonialpolitik und unterdrückte die Autonomiebestrebungen
der Kolonien mit blutiger Militärgewalt.
„Eastern Loves“ handelt vom Leben portugiesischer Antifaschisten und
Freiheitskämpfer, die gegen die Diktatur und den Kolonialismus in ihren Ländern und für
den Aufbau von unabhängigen Republiken nach der Nelkenrevolution im Jahr 1974
kämpften. Zur Unterstützung in diesem Kampf wurden sie bis 1989 in den ehemaligen
Ostblockstaaten für eine Ausbildung oder ein Studium aufgenommen.
Welche Auswirkungen hatten diese manchmal mehrjährigen Aufenthalte auf der
anderen Seite des Eisernen Vorhangs auf ihr Leben? Hat sich dadurch ihre Sichtweise
auf den Kommunismus verändert?
Einige verließen die Partei nach dieser Erfahrung. Andere blieben Kommunisten. Einige
gingen romantische Beziehungen ein und gründeten Familien auf der anderen Seite
des Eisernen Vorhangs. Manche dieser Familien wurden mit dem Zusammenbruch des
Kommunismus 1989 sogar auseinandergerissen.
„Eastern Loves“ basiert auf Zeugenberichten von Menschen, die diese Situationen
durchlebt haben, und auf autobiografischen Geschichten der Darsteller (aus Angola,
Kap Verde, Tschechien, Deutschland, Mosambik, Portugal). So entstand ein
Dokumentartheater, das Zeitgeschichte in persönlichen Liebesgeschichten spiegelt und
die Wechselwirkung von Liebe, Familienbanden und Weltpolitik zwischen Europa und
Afrika untersucht.
In der Vorstellung wird Deutsch, Tschechisch, Portugiesisch, Russisch und Changana
(eine der Sprachen Mosambiks) gesprochen.
Es wird deutsche Übertitel geben.
Video-Trailer: https://vimeo.com/666496596
Mitwirkende
Erarbeitung: André Amálio und Tereza Havlíčková
Schauspiel: André Amálio, Andreia Galvão, Beatrice Cordier, Jorge Cabral, Mbalango,
Tereza Havlíčková
Regieassistenz: Cheila Lima
Lichtdesign und technische Leitung: Joaquim Madaíl
Bühnenbild und Kostüme: Ana Paula Rocha
Assistentin Bühnenbild: Aurora dos Campos
Musik: Mbalango
Produktion: Maria João Santos / Ana Lage
Koproduktion: Culturgest (Lissabon, Portugal), Thêátre de la Ville (Paris, Frankreich),
euro-scene Festival (Leipzig, Deutschland)
Das Projekt wird vom Fundo de Fomento Cultural und der Internationalisierungsförderung der República
Portuguesa-Ministério da Cultura / DG Artes finanziert.
Über die Theatergruppe Hotel Europa:
Die Dokumentartheater-Gruppe Hotel Europa wurde von André Amálio (Portugal) und
Tereza Havlíčková (Tschechische Republik) gegründet. Sie entwickeln
dokumentarische Theateraufführungen, in denen sie die Grenzen zwischen Theater,
Tanz und Performance ausloten. In ihrer Arbeit verwenden sie eine Mischung aus
autobiografischem Material, Familiengeschichten, nationalen Geschichten, Zeugnissen,
Interviews und historiografischer Forschung.
Hotel Europa beschäftigt sich mit unbehandelten Themen der jüngsten Vergangenheit
wie Kolonialismus, Faschismus und Kommunismus und versucht, eine Brücke zwischen
Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen. In ihren Performances erörtern sie auch
aktuelle Themen wie Migration, Umweltprobleme und Gentrifizierung.
Ihre Arbeiten wurden bereits in Portugal, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Spanien,
der Tschechischen Republik und der Slowakei aufgeführt.
Eintritt: 16 €, ermäßigt 12€, mit Chemnitz-Pass 5€
Reservierung unter: info@chemnitzkomplex.de
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